Freitag, 20. Dezember 2013

Das fünfte Essen: Lang ist's her

Dieses Projekt macht mir wirklich viel Freude! Vor allem weil sich Leute melden, die ich seit mehreren Jahren nicht mehr gesehen habe, neue Bekanntschaften entstehen und ich möchte wirklich kein einziges Treffen missen!


Ganz entspannt in den Tag


Wie ich ja schon erwähnt habe, habe ich das große Glück im Dezember meinen restlichen Urlaub aufrbauchen zu können. Und diese Zeit genieße ich wirklich sehr! Ganz entspannt startete ich in den Tag und habe mir die nötige Zeit genommen um einen Rindsbraten zu machen, der im Stress einfach nicht zu machen ist weil es einfach ein wenig dauert, bis ein gutes Fleisch schön rosa wird! Und ich gebe zu: Es ist eine Seltenheit, dass ich, so wie an diesem Tag, komplett stresslos Gäste erwarte :)


Seit Jahren nicht mehr gesehen...


Meine Gäste an diesem Tag waren meine Arbeitskollegin Katharina und mein "alter" Freund Stoffl mit seiner Freundin Ingrid. Glücklicherweise sehe ich Katharina sehr oft, eigentlich täglich und wir pflegen ein sehr freundschaftliches Verhältnis (ich sage nur: "Oh Katharina,..." *sing*! Wenn du jetzt nicht genau weißt, wovon ich spreche, schau dir kurz das Video an! Das ist mein persönlicher Weckruf für meine Kollegin!)


Ich war allerdings richtig aufgeregt weil Stoffl und Ingrid kamen. Stoffls Papa und mein Vater haben zusammen die Militärakademie abgeschlossen und sind seitdem Freunde. Das bedeutet auch, dass Stoffl mich eigentlich seit dem Tag meiner Geburt kennt. Doch wie es manchmal dann einfach so läuft, verliert man sich aus den Augen. Das letzte Mal richtig gesehen haben wir uns (abgesehen von ein paar Hallos auf der Straße im Vorbeigehen) im Jahr 2006 auf meiner Maturareise! Seine Freundin habe ich überhaupt noch nicht kennengelernt obwohl die beiden schon seit 6 Jahren zusammen sind! Es war also wirklich höchste Zeit, zusammen zu Essen und sich über die guten, alten Zeiten zu unterhalten!


Immer auf Achse


Da ich aber gerade immer wieder unterwegs bin und in (fast) allen Lebenslagen versuche meinen Blog aktuell zu halten, gestaltet sich das Ganze gar nicht so einfach. Ich hinke ein bisschen hinterher, aber das wird schon! Hier mal die Rezepte:


Die Rezepte



Süßkartoffel-Ingwer-Suppe

 

Zutaten:
Erde:
3 geschälte, grob zerkleinerte Süßkartoffeln
1 geschälte, grob zerkleinerte Karotte
2 EL Rapsöl
1/4l Kokosmilch
1 - 1 1/2 l heißer Gemüsesud

Metall:
1/2 kleine, fein gehackte rote Chili ohne Kerne
1 EL frisch geriebener Ingwer

Wasser: 
unraffiniertes Meersalz

Holz:
1 Stange Zitronengras (der länge nach gespalten und mit dem Nudelwalker gequetscht)

Feuer:
1 Msp. Kurkuma
heißes Wasser nach Bedarf

Zubereitung:
Rapsöl erwärmen. Gemüse, Gewürze (außer Salz) zufügen, umrühren, mit Gemüsesud aufgießen und zugedeckt weich kochen. Das Zitronengras entfernen, die Kokosmilch zufügen und alles cremig pürieren. Mit heißem wasser bis zur gewünschten Konsistenz verdünnen, mit Salz abschmecken, kurz aufkochen und servieren.

Tipp: Mit weniger Flüssigkeit gekocht erhält man ein herrlich süßliches Püree - die ideale Beilage zu gekochtem Rindfleisch.

Noch ein kleiner Tipp: Wie man am Bild sehen kann, habe ich für den kleinen "Frische-Kick" auch noch ein wenig Zitronenschale verwendet! Am leichtesten geht es, wenn man Backpapier über die Reibe legt und sich die Spitzen durch dieses durchbohren. Der Abrieb bleibt auf dem Papier hängen und man kann anschließend das Papier von der Reibe lösen und mit einem Messer alles sanft runterschaben. Darüber hinaus muss man nicht so sehr darauf achten, dass man das Weiße unter der Schale nicht erwischt (das möchte man nämlich nicht, weil das bitter ist).

Pikanter Rindsbraten an Cognac-Sauce mit knackigem Gemüse

 

Zutaten:
1 kg Beiried (Roastbeef)
Salz
5 EL Olivenöl
50 g Rindergewürz (es geht aber auch ein anderes Gewürz, z.B. Gyros-Gewürz)
1 Hand voll fein gehackter Kräuter wie Petersielie, Liebstöckel, Rosmarin, Thymian, Estragon,...
Butter

Sauce:
8 Schalotten (klein geschnitten)
250 ml Rindssuppe
250 ml trockener Rotwein
100 ml Cognac
50 g eiskalte Butterwürfel
Salz, Pfeffer

Gemüse:
500 g gemischtes Gemüse
1 EL Olivenöl
1 Zweig Rosmarin
1 Zweig Thymian
Salz und Pfeffer
1 EL fein gehackte Petersilie
1 EL fein gehacktes Basilikum

Zubereitung:
1) Das Fleisch salzen und mit Olivenöl einreiben. Das Rindergewürz und die Kräuter auf einen großen Teller streuen und das Fleisch darin wenden. Das Gewürz samt Kräutern mit den FIngern fest in das Fleisch drücken. Die Butter in einem ofenfesten Topf erhitzen und darin das Fleisch rundum anbraten. Den Topf nicht reinigen, sondern nur kurz beseite stellen. Den Backofen auf 90° C (am besten Umluft) vorheizen. 

2) Ein Bratenthermometer in das Fleisch stechen. Das Fleisch auf ein Gitter legen und im vorgeheizten Ofen etwa 2 Stunden garen; es sollte innen noch schön rosa sein (Kerntemperatur 55 - 60° C). Das Fleisch vor dem aufschneiden ca. 10 Minuten ruhen lassen.

3) Für die Sauce die Schalotten in dem Topf, in dem das Fleisch angebraten wurde, 2 Minuten farblos anschwitzen. Mit Rindssuppe, Rotwein und Cognac aufgießen und das Ganze zu einer dickflüssigen Sauce einkochen lassen. Die Sauce passieren und die Butterwürfel mit einem Schneebesen einrühren. Dadurch wird sie leicht gebunden und bekommt eine cremige Konsistenz. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

4) Das Gemüse in heißem Olivenöl mit dem Rosmarin und Thymian bissfest schmoren. Mit Salz und Pfeffer würzen. Petersilie und Basilikum unterheben.
Zum Servieren das Fleisch in Scheiben schneiden und mit dem Gemüse und der Sauce anrichten.










Mittwoch, 18. Dezember 2013

Das vierte Essen: Im grünen Herzen Österreichs

Die Schwiegereltern... Wenn man Leute auf der Straße nach ihren Schwiegereltern fragen würde, könnte man wahrscheinlich einen eigenen Blog darüber schreiben. Ich bin mir sicher, da würde es die eine oder andere Top-Story geben :) Ich habe ziemliches Glück, die Eltern meines Freundes Gernot sind wirklich lieb und in Neumarkt in der Steiermark durfte ich die Küche entern!


Wir haben Hunger, Hunger, Hunger...


Wir haben den Urlaub in der Steiermark in vollen Zügen genossen. Mein Hund Wallace war auch mit von der Partie und gemeinsam mit den Hunden von Gernots Mutter Margit haben wir Wanderungen im Schnee unternommen. An anderen Tagen sind wir am Kreischberg, im Lachtal oder auf der Grebenzen skifahren gewesen. Alles in allem hatten wir jeden Abend HUNGER!



Dein Wunsch ist mir Befehl


Margit hat sich sehr gewünscht, dass ich die Suppe vom Fotoshooting koche, da sie noch nie eine Krautsuppe selbst gemacht hat - und das hat mich irrsinnig gewundert. Denn Gernots Mutter kocht täglich für sich und ihren Mann Peter, bäckt Kuchen und Kekse und ist überhaupt eine hervorragende Hausfrau! Also, der Wunsch war Krautsuppe - also gab es Krautsuppe!


Auf ins Ungewisse!


Als Hauptgang wollte ich etwas machen, das jedem in Gernots Familie schmeckt. Aber auch das war gar nicht so einfach, ich habe lange überlegt. Schlussendlich habe ich das perfekte Rezept in meinem großen Johanna-Maier-Kochbuch gefunden: Wurzelfleisch! Genau das richtige nach einem langen Arbeitstag, wie in Peters Fall, oder einem sportlichen Tag an der frischen Luft.


Die Rezepte



Krautsuppe mit Debreziner


Zutaten:
1/2 Krautkopf
2 Zwiebeln
3-4 EL Paprikapulver
2 EL Mehl
Öl
ca. 1l Gemüsesuppe
4 Debreziner
Salz, Pfeffer
Cayennepfeffer

Zubereitung:
Öl in einem großen Topf erhitzen. In Streifen geschnittene Zwiebel darin anrösten, Mehl und Paprikapulver darüberstreuen und kurz anrösten lassen. Kraut untermischen und alles mit Gemüsesuppe begießen und so lange köcheln lassen, bis das Kraut weich ist. Mit Cayennepfeffer würzen, Debreziner in Ringe schneiden und in der Suppe noch ca. 10 Minuten mitköcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.



Meine Mutter hat mir die Krautsuppe beigebracht. Und mit dieser Suppe ist es wie mit Gulasch: Am nächsten Tag schmeckt sie genauso gut, wenn nicht sogar besser! Wenn man sie nicht so schwer haben möchte, lässt man die Würstel einfach weg und auch der Cayenne-Pfeffer ist nicht jedermanns Sache. Ich selber habe diese Suppe sehr gerne würzig bis scharf, andere wollen sie eher milder!


Wurzelfleisch mit Kartoffeln


Zutaten:
1 Zwiebel
3 Karotten
1/4 Porree 
1/2 Knollensellerie
1/2 Staudensellerie
500 ml trockener Weißwein
100 ml Weißweinessig
2 TL Salz
Pfeffer aus der Mühle
3 Lorbeerblätter
3 Wacholderbeeren
5 Korianderkörner
5 weiße Pfefferkörner
600 g Spanferkel- oder Schweineschulter oder Keule
frisch geriebener Kren

Zubereitung:
Zwiebel, Karotten, Porree, Knollen- und Staudensellerie schälen bzw. putzen und in einem großen Topf mit 2 Liter Wasser geben. Den Wein zugießen und mit dem Essig, Salz und Pfeffer würzen. Das Ganze zum Kochen bringen und die restlichen Gewürze hinzufügen. Die Hitze verringern. Das Fleisch in den Topf geben und das Ganze köcheln lassen, bis das Gemüse gar ist (nicht bis zum Schluss mitkochen!). Das Gemüse herausheben und beiseite legen. Das Fleisch weiterköcheln lassen bis es weich ist. Die Gesamtgarzeit beträgt etwa 2 Stunden.


Kurz vor dem Servieren das Gemüse in Scheiben schneiden und in etwas Fond in einem separaten Topf erwärmen. Das Fleisch in Scheiben schneiden.
Das Fleisch mit dem Gemüse und Fond auf tiefen Tellern anrichen und Kren darüber streuen.

Es war mein erstes Wurzelfleisch, das ich überhaupt gekocht habe, und ich bin froh, dass es allen gut geschmeckt hat. Besonders gut passen Kartoffeln dazu, einfach ein paar mit der Schale kochen, anschließend schälen und als Beilage servieren. Aber auch Salzkartoffeln sind möglich!


Viel Spaß beim Nachkochen!




Sonntag, 15. Dezember 2013

Das dritte Essen: Internationaler Besuch in Krems

Sogar über die Landesgrenzen hinaus wird mein Projekt wahrgenommen! Wobei es gar nicht so einfach war, das Richtige zu kochen...


Besuch aus Istanbul


Meine Freundin Sabrina hat ihre große Liebe mit Cengiz aus Istanbul gefunden. Das so eine Beziehung durch die große Distanz nicht allzu einfach ist, ist wahrscheinlich für jedermann verständlich. Umso mehr freue ich mich für die beiden, dass es so super klappt und eine riesen Freude hatte ich, dass die zwei ihre rare gemeinsame Zeit mit mir und Gernot teilten. Doch eine kleine Schwierigkeit blieb: Der Besuch aus Istanbul ist ein wahrer Gourmet, also musste ich mich so richtig ins Zeug legen. 


Viel Fleisch, aber bitte das Richtige!


Ich lege sehr viel Wert darauf, dass sich meine Gäste bei mir wohlfühlen, und da ist natürlich die richtige Speisenauswahl ganz wichtig. Da Cengiz Moslem ist, wusste ich natürlich, dass das in Österreich so geliebte Schweinefleisch nicht auf den Teller darf. Allerdings wusste ich aus gut informierter Quelle auch, dass auch Gemüse nicht zu den Lieblingszutaten gehört. Aber "das bekomme ich hin", habe ich mir gedacht und mir ein Rezept von kochabo.at ausgeliehen, das dann auch super angekommen ist!


Des Kaisers guter Schmarren und das Punktesystem


Aber ich wollte Cengiz auch ein wenig von der typisch österreichischen Küche zeigen, also gab es als Nachspeise einen wirklich gelungenen Kaiserschamarren mit Apfelmus.
Unser türkischer Gast hat dann meinen Speisen Punkte gegeben, was für mich die ganze Sache natürlich noch spannender gemacht hat! Ich habe tolle Noten bekommen - welche, erfahrt ihr nach den Rezepten!



Die Rezepte


Zartes Hüftsteak auf Kartoffelgemüse


Zutaten: 
4 Stück Hüftsteak
8 Stück Kartoffel
2 Stück Kohlrabi
2 Stück Zwiebel
200 g Sauerrahm
Petersilie
Öl
1-2 EL Butter
ca. 300 ml Wasser
Salz und Pfeffer

Zubereitung:
1. Kartoffeln und Kohlrabi waschen, schälen und beides in ca. 1,5cm große Würfel schneiden. Petersilie waschen, trockenschütteln und fein hacken. Zwiebel schälen und fein würfeln.


2. Butter in einem Topf zergehen lassen und Zwiebel darin glasig dünsten. Kartoffel- und Kohlrabistücke dazugeben und ca. 1-2 Minuten mitdünsten. Kräftig salzen und pfeffern und mit dem Wasser aufgießen. Zugedeckt etwa 20-25 Minuten bei mittlerer Hitze garen.

3. 5-10 Minuten vor Garzeitende des Gemüses Fleisch salzen und pfeffern. Öl in einer Pfanne erhitzen und Fleisch bei starker Hitze von jeder Seite ca. 1 1/2 bis 4 Minuten, je nachdem wie durch man es gerne hätte, braten.



4. Am Ende der Garzeit des Gemüses Petersilie sowie Sauerrahm untermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und evtl. mit etwas Butter verfeinern. Gemüse und Steak auf Tellern anrichten und servieren - und genießen!


Für dieses Essen hat mir Cengiz 9,5 Punkte von möglichen 10 gegeben! Das Gemüse habe ich ihm ein bisschen zu wenig gesalzen, das war der Punkteabzug. Damit kann ich aber super leben :)


Kaiserschmarren mit Apfelmus


Zutaten:
16 dag Mehl
4 dag Rosinen (nach Belieben)
1/4 l Milch
4 Eier
Prise Salz
2 EL Obers (nach Belieben)
Butter zum Rausbacken
2 EL Zucker (nach Belieben)

Zubereitung:

Eier trennen. Schnee schlagen und bereitstellen. Die anderen Zutaten zu einem Teig verrühren, anschließend den Schnee vorsichtig unterheben. In einer Pfanne relativ viel Butter zum schmelzen bringen und den Teig dann in der heißen Butter auf mittlerer Stufe herausbacken. Wenden. Den Teig in kleine Stücke reißen und mit Staubzucker und Apfelmus servieren.

Mein Tipp: Man braucht ein bisschen Geduld beim Herausbacken. Auf keinen Fall sollte man die Platte zu heiß einschalten, weil es dann irrsinig schnell sein kann, dass der Teig verbrennt. Am besten weiß man, dass man wenden soll, wenn der Teig sich am Pfannenrand abhebt und Dampf auf der Seite entweicht.
Wer das Apfelmus selber machen möchte, hier ist ein schönes Rezept.

Für die Nachspeise habe ich von Cengiz 8 von 10 Punkten bekommen. Er hat in seinem Leben zwar noch keinen Kaiserschmarren gegessen, aber er hat mir als Tipp gegeben, ein Ei weniger zu verwenden. Ich musste ein wenig schmunzeln, aber vielleicht probiere ich es das nächste Mal wirklich aus! 

Es war ein wunderbarer Abend mit guten Gesprächen und ich möchte mich noch einmal für die tollen Geschenke bedanken!









Sonntag, 8. Dezember 2013

Das zweite Essen: Vicky und die starken Männer

Ausgeschlafen und fit wie ein Turnschuh beging ich das zweite Essen. Ein herrliches Gefühl um 10 Uhr morgens in der Küche zu stehen und schon die schmackhaften Dinge für das Mittagessen zuzubereiten. Meine Gäste waren...


... nur Männer!


Mein Freund Gernot, ein alter Bekannter aus Tulln, Alex, und der Fotograf Peter waren bei mir zum Mittagessen. Doch nun mal von Anfang an: Ich habe mir überlegt, wenn nur starke Männer zu mir kommen, dann kann ich etwas recht Herzhaftes machen. Etwas Traditionelles. Österreichisches. So habe ich mich für eine Rote-Rüben-Suppe mit frischem Kren entschieden und als Hauptgang einen Faschierten Braten mit Püree und Gurkensalat serviert. Und ich glaube, ich habe voll ins Schwarze getroffen, da zwei von diesen Herren zum Beispiel gar nichts Süßes essen. Keine Nachspeise zu machen war also ein voller Erfolg!


Kleiner Tipp am Rande


Wenn man rote Rüben gerne hat (gerade im Winter, finde ich, das optimale Gemüse) sollte man beim Schälen und Schneiden, wenn man heikel ist, vielleicht nicht auf Handschuhe vergessen... Ich habe nämlich nicht darauf geachtet und daher noch ein paar Stunden eine g'sunde Farbe an den Händen gehabt!


Nach dem Essen sollst du ruhen...


... oder tausend Schritte tun! Wir haben uns für zweiteres entschieden und sind auf den wunderschönen Weihnachtsmarkt nach Grafenegg gefahren. Dort haben wir natürlich sofort die Glühweinstandln in Beschlag genommen und haben uns dann noch mit der unendlichen Menschenschlange durch das Schloss geschoben, damit wir auch sagen konnten, wir haben das ganze Handwerk gesehen, weil entspannt bummeln schaut leider anders aus. Leider konnte Peter nicht mehr mitkommen weil er noch andere Verpflichtungen hatte, umso mehr hat es mich aber gefreut, dass uns Alex bis in den Abend hinein in Krems besucht und mit uns die Zeit verbracht hat!
Alles in allem war es wieder ein unvergesslicher Tag!



Die Rezepte

 

Rote-Rüben-Suppe mit frischem Kren

Zu dieser Suppe muss ich sagen, dass ich mich nicht mehr erinnern kann, aus welchem Heft ich sie ausgeschnitten habe. Aber das Interessante ist - und eigentlich müsste ich mich noch viel mehr damit beschäftigen - dass diese Suppe laut diesem Rezept aus den 5 Elementen der asiatischen Kultur besteht. Also los geht's:

Zutaten:
Erde: 
5 geschälte, grob zerkleinerte rote Rüben
1/4 geschälter, grob zerkleinerter Knollensellerie
2 geschälte, grob zerkleinerte Karotten
Olivenöl
1 l heißer Gemüsesud
1-2 TL Rohrzucker

Metall:
1 EL gemahlener Kümmel
4 EL frisch geriebener Kren
1 geschälte, grob zerkleinerte Zwiebel
1 Msp. fisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Wasser:
unraffiniertes Meersalz

Holz:
1 großer, säuerlicher, entkernter Apfel
1 EL Apfelessig

Feuer:
1 Liter heißes Wasser

Zubereitung:
Öl erwärmen. Gemüse und Kümmel hinzufügen, umrühren, mit edm Gemüsesud bedecken und zugedeckt weich kochen. Zuletzt die Apfelstücke 2 Minuten mitkochen. Die Suppe cremig pürieren, mit dem heißen Wasser bis zur gewünschten Konsistenz verdünnen, mit Essig, Kren, Salz, Zucker und Pfeffer abschmecken und kurz auufkochen und dann servieren.

Ich stelle immer frisch geriebenen Kren noch auf den Tisch, so dass sich jeder selbst noch nehmen kann. Die, die es schärfer wollen einfach ein wenig mehr, die, die es milder wollen, lassen den Kren einfach weg! Auf jeden Fall ein tolles und gesundes Geschmackserlebnis ganz ohne Milchprodukte und kaum Fett!

 

Faschierter Braten mit Kartoffelpüree


Zutaten:
70 dag Faschiertes
etwas Öl/Fett
4 Scheiben Toastbrot oder 2 Semmeln
10 dag Zwiebeln (= eine größere Zwiebel, ich find solche Beschreibungen immer so doof)
2 Eier
6 dag Brösel
2 Knoblauchzehen
1/2 TL Majoran
1 TL Petersilie
1/4 l klare Suppe
Butter
Salz, Pfeffer

Kartoffelpüree:
1 kg Kartoffel, mehlig
1/8 l Milch
Butter
Salz, Muskatnuss

Zubereitung:
1. Fein geschnittene Zwiebel in heißem Fett goldbraun rösten und abkühlen lassen. Faschiertes und das in Wasser eingeweichte, gut ausgedrückte Toastbrot in eine Schüssel geben. Knoblauchzehen und Majoran fein hacken, Zwiebel, Eier, Gewürze ud Kräuter dazugeben. Brösel beifügen und die Zutaten locker miteinander verrühren. Die faschierte Masse mit nassen Händen zu einer Rolle formen (die Profis nehmen an dieser Stelle ein Schweinsnetz und wickeln den Braten damit ein, dann verliert er weniger die Form)

2. Faschierter Braten auf eine eingefettete, feuerfeste Form legen, auf die mittlere Schiene ins 180°C heiße Backrohr schieben und ca. 1 Stunde braten. Braten aus der Form heben und an einem warmen Ort zugedeckt etwas rasten lassen. Öl abgießen, den Bratenrückstand mit etwas Suppe lösen, mit einem Stückchen Butter binden.



3. Kartoffelpüree:
Kartoffeln schälen, in kleine Stücke schneiden und in Salzwasser weich kochen. Kartoffel gut abtropfen lassen und noch heiß durch eine Kartoffelpresse drücken (oder einfach stampfen was das Zeug hält :) ). Milch und Butter unterrühren und mit Salz und abgeriebener Muskatnuss abschmecken.

Dieses war mein erster Faschierter Braten, den ich jemals gemacht habe, und ich werde ihn wieder machen! Eigentlich ist das ein ziemlich leichtes Rezept. Man kann den Braten noch aufmotzen, in dem man Gurkerl, Speck, harte Eier, Würstel, u.ä. in die Masse gibt.

Viel Spaß beim Nachkochen!



















Montag, 2. Dezember 2013

Das allererste Essen

Eigentlich konnte das erste Essen meiner Reihe "30 Tage in 2 Gängen" nicht turbulenter starten. Und am Ende war aber trotzdem alles perfekt, weil es nicht um Vollkommenheit geht, sondern um Menschlichkeit. Aber nun erstmal von Anfang an...


Die Beatpoets in der Kunsthalle Krems


Man muss die Feste feiern wie sie fallen, sagt man. Das habe ich am Samstag getan.
Nach einem wunderbaren Auftritt von Michael Ostrowski und LeTAMTAM im Rahmen von Wachau in Echtzeit in der Kunsthalle Krems, haben wir gemeinsam angestoßen. Nach leckerem Essen und dem einen oder anderen Glas Wein, wollte auch der Marillenschnaps gekostet werden (in der Wachau nichts Untypisches). So ging es bis 4 Uhr Früh bis ich dann doch den Weg nach Hause fand, und mich für satte 4,5 Stunden ins Bett legte. Aber wie oft kann man schon mit einem Michael Ostrowski in Krems feiern?!


Der nächste Tag


Der Wecker klingelte um 9 Uhr, ich hüpfte wie von der Tarantel gestochen auf, war eigentlich recht ausgeschlafen, Kater miaute kaum, als mir einfiel, dass alle Zutaten für das Essen in einem Einkaufsackerl in meinem Auto waren. Gut, es war kalt, die Lebensmittel sind bestimmt nicht verdorben, aber ey Mann, wo ist mein Auto?

Als verantwortungsbewusster Mensch habe ich natürlich das Auto am Vortag stehen gelassen und bin zu Fuß nach Hause gegangen. Glücklicherweise kam meine Mutter am Vormittag nach Krems, die mich zu meinem Auto (und daher also auch zu meinem Einkauf) führte. So weit, so gut.


Das Essen mit Alexandra, Karin und Gernot


Ich kochte also, räumte nebenbei noch die Hundespielsachen weg und saugte die gemeinen Hundehaare auf und bin gerade so mittendrin, als auch schon die Gäste früher als gedacht auf der Matte standen! Alle hatten sie Hunger, doch man konnte nichts dagegen machen, das Essen war noch nicht fertig. Was tut man in so einem Fall? Den leckeren mitgebrachten Weißwein leeren! Das macht sich vor allem dann gut, wenn am Vortag schon Alkoholisches konsumiert wurde! Es war dann der Nachmittag mit Alex, Gernot und Karin einfach ein total angenehmer, wir haben diskutiert, gelacht und gefachsimpelt! Mit einem Wort: Es war unvergesslich! Und da habe ich wieder gemerkt, es kommt nicht darauf an, ob im Schlafzimmer der Kasten abgestaubt ist oder die Dusche von oben bis unten glänzt, wichtig ist, dass das Essen schmeckt - egal wie einfach eine Speise auch ist - und die Gäste merken, dass man sich wirklich freut, sie zu sehen!


Die Rezepte



Hühner-Pilz-Pfanne mit Bandnudeln und selbstgemachten Spätzle


Zutaten für 4 Personen:
500 g Hühnerfleisch (wenn jemand lieber Putenfleisch hat, ist das auch kein Problem)
1 Zwiebel
5 dag geräucherten Putenschinken
250 g Champignons
25 g getrocknete Steinpilze
150 g Eierschwammerl (ich nehme aber auch die tiefgefrorenen Schwammerlmischungen, die es in jedem gut sortierten Supermarkt gibt)
1 Zucchini
150 g Creme fraiche
Öl, Salz, Pfeffer
4 Eier
Mehl
Bandnudeln

Zubereitung:
1. Die Steinpilze in Wasser einlegen und einweichen lassen. Champignons, Zucchini, Eierschwammerl putzen und in mundgerechte Stücke schneiden (ich halbiere oder viertle die Champignons damit man auch was zum Beißen hat, zu feine Scheiben finde ich in diesem Rezept nicht so gut). Ebenso das Hühnerfleisch in Scheiben schneiden.

2. Das Hühnerfleisch mit Salz und Pfeffer würzen und in einer Pfanne mit Öl anbraten. Anschließend das fast fertige Fleisch aus der Pfanne nehmen und im Backrohr warm stellen. Im Bratenrückstand die Zwiebel braten bis sie glasig sind, anschließend das übrige Gemüse und die ausgedrückten Steinpilze dazugeben (Achtung! Das Wasser der Steinpilze nicht wegschütten).

3. Wenn das Gemüse schon ein wenig eingekocht ist, das Pilzwasser hinzufügen, und die Creme fraiche auf kleiner Flamme einrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen und das Fleisch unterheben.

4. In der Zwischenzeit Bandnudeln laut Anleitung im heißen Wasser kochen (ich glaube, dazu muss ich keine Tipps geben :) )

5. 4 Eier in eine flache Schüssel oder in einen Suppenteller geben und mit Mehl zu einem klebrigen Teig verrühren (am Besten mit einer Gabel "schlagen"). Der Teig sollte relativ fest sein, aber noch so weich, dass er in schönen Tropfen von der Gabel fällt. Mit Salz würzen. Wasser zum Kochen bringen und in einem Spätzlehobel den Teig füllen und langsam die Spätzle ins kochende Wasser tropfen lassen. Kurz aufkochen lassen und abseihen.



Dieses Rezept für die Hühnerpfanne habe ich einem AMA-Gütesiegel-Kochheft entnommen, die Spätzle habe ich von meiner Mama gelernt.


Mit Vanille gefülltes Windgebäck auf Beerenspiegel mit frischen Früchten


Zutaten: 
8 Mal Windgebäck in Kegelform
1 Packung Vanillepudding
tiefgefrorene Beeren
frische Himbeeren
frische Heidelbeeren
Zucker
Zitrone
Schokosauce zum Verzieren

Zubereitung:
1. Entweder man kauft bei der Konditorei seines Vertrauens (in diesem Fall die Konditorei Köstlbauer in Tulln) ein paar Windgebäck oder man macht sie selber (der Teig ist hier beschrieben, im Grunde kann man alle Formen machen und man kann die Füllung auch zwischen zwei Ringerl geben, hier ist Kreativität gefragt). Den Vanillepudding nach Anleitung zubereiten und in das Windgebäck füllen. Ab damit in den Kühlschrank!




2. Die tiefgefrorenen Beeren auftauen lassen und in einem Mixer mit 2 Esslöffel Zucker und dem Saft von einer halben Zitrone pürieren. Für die, die es ganz fein haben möchten, können alles noch durch ein feines Sieb jagen, damit die kleinen Körnchen hängen bleiben. 

3. Nach 3 - 4 Stunden kann man das gefüllte Windgebäck auf einem Beerenspiegel anrichten, feine Schokosauce und frische Früchte geben dem Ganzen noch ein schönes Aussehen!

Die Idee zu dieser Nachspeise hatte meine Mama und kann in verschiedensten Variationen gemacht werden - mit Schokofüllung, mit Schlagobers, mit Mango-Püree,... Diese Nachspeise schaut immer nach viel aus und ist aber eigentlich wenig Aufwand!

Viel Spaß beim Nachkochen!